Montag, 1. Oktober 2007

Tervetuloa on Utö - Welcome to Utö










Nun habe ich euch aber wirklich lange genug warten lassen. Es wird Zeit euch nun endlich etwas über die bisher schönste Reise in Finnland zu erzählen. Wo die Reise hinging habe ich euch ja schon in einem der vorherigen Posts erklärt.

Zum Glück gibt es ja unter uns Austauschstudenten noch einen weiteren Reisebegeisterten (Akos aus Ungarn) und den konnte ich sehr leicht für mich gewinnen. Also vorigen Freitag am frühen Nachmittag starteten wir von Helsinki aus mit dem Zug in Richtung Turku. Im Zug trafen wir dann 2 ganz nette Finnen und Akos wäre kein Ungar wenn er nicht sofort mit den beiden Mädles geflirtet hätte. Sein Spruch ging ungefähr so: „Excuse me girls, but I want to show my Hungarian friends at home how beautiful Finnish women are, so can I take some pictures of you?”.

In Turku haben wir dann sehr schnell gelernt, dass außerhalb von Helsinki nicht mehr alle Leute Englisch sprechen und so hatten wir doch einige Schwierigkeiten den richtigen Bus zu finden. Doch mit den Worten „Green white bus“ eines Busfahrers sind wir an unserer nächsten Station Pärnäs angekommen.

Als wir dort ausgestiegen sind, wusste ich letztendlich warum es kaum Informationen über diesen Ort gibt.

http://sv.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4rn%C3%A4s

Der Ort besteht nämlich nur aus einer sehr überteuerten Raststation, einem Campingplatz und einer Anlegestelle für die Fähre. Nun trennten uns nur noch 1 1/2 Stunden mit der Fähre von unserem Tagesziel, die Insel Nötö.

Dort angekommen war es schon ziemlich finster und wir machten uns mit einer Taschenlampe ausgerüstet auf den Weg in einen windgeschützten Wald um dort unser Lager aufzubauen. Bevor wir in die Zelte gekrochen sind, gab es noch ein kleines Lagerfeuer und Bohnensuppe.

Am nächsten Tag hatte sich das Wetter immer noch nicht gebessert. Eine undurchdringliche Wolkendecke und zum Teil heftiger Wind begrüßten uns am nächsten morgen. Nichts desto trotz machten wir uns auf den Weg die Insel etwas zu erforschen und wir fanden durchaus schöne Plätze dort (inklusive Sumpf). Aber immer wieder wurde die selbe Frage ausgesprochen: „Why are people living on this island?“.

Dann kam der wirklich interessante Teil des heutigen Tages. Die Insel Nötö wird nämlich nur angesteuert wenn auch wirklich dort Leute von oder an Bord gehen, also habe ich die sorgfältig ins Handy eingespeicherte Nummer gewählt und hoffte dass die Person am anderen Ende mich verstehen wird. Nach einem freundlichen „Moi“ entgegnete ich (ich würde ihn mittlerweile schon Standardspruch nennen): „Puhutteko englantia? (Sprechen Sie Englisch?)“ Mit der Antwort konnte ich nicht wirklich was anfangen und habe es noch mal mit: „Do you speak English?“ probiert. Kurze Pause…. : „A little“ Nachdem ich dann ohne Fragen 3x die Information bekommen habe das die Fähre ca. um 13:30 in Nötö ankommen wird habe ich dann auch erfolgreich vermittelt, dass wir gerne abgeholt werden würden.

Und siehe da die Fähre kam auch sehr pünktlich. An Bord gingen immerhin 2 Leute (Akos & ich) und 2 Briefe. Die Fahrt ging dann also weiter in Richtung Utö, nur leider lies das Wetter immer noch zu wünschen übrig. Wir hielten dann noch einmal ganz kurz an (oder sagt man bei?) der Insel Jurmo, welche irgendwie ziemlich trostlos ausgesehen hat. 1 Stunde später und 2 Windstärken später kamen wir dann endlich in Utö an. Der erste Eindruck der Insel war ehrlich gesagt sehr ablehnend, Akos sah mich nur an und meinte: „What the f*** ist this place?“ „I suppose it´s Utö!“

Als wir an Land gingen sah es immer noch nicht viel besser aus. Erstmal orientieren und einen Windgeschützen Platz finden lautete die Devise. Am Dock hing eine nicht wirklich Aussagekräftige Karte der Insel. Hier war eigentlich nur eingezeichnet welche Gebiete militärisches Sperrgebiet sind. Eine Einheimische die jemanden abgeholt hat, fragte uns dann ob wir eventuell Hilfe brauchen. Sie klärte uns dann auch auf, dass zurzeit gerade die normale Anlegestelle defekt ist und deshalb das militärische Dock verwendet wird (Das erklärte auch den ersten ablehnenden Eindruck der Insel). Wir bekamen dann auch einen kurzen Rundgang durch das Dorf, wurden über die Öffnungszeiten des kauppa (Geschäft) aufgeklärt und bekamen einen Tipp wo wir am besten unser Zelt aufschlagen sollten. Auch wurde uns die Frage gestellt die eigentlich kommen musste: „How is it possible that an Hungarian and an Austrian guy end up on Utö?“.

Die Zelte waren wie auch am Vorabend sehr schnell aufgebaut und wir hatten noch jede Menge Zeit die Insel zu erkunden. Auch das Geschäft wurde noch besucht und leckere Grillwürstel gekauft, immerhin hatte Akos schon einen Platz ausgewählt wo er das Lagerfeuer entfachen wollte.

Und dann passierte etwas mit dem niemand gerechnet hat, die Wolken haben sich 2 Stunden vor Sonnenuntergang verzogen und wir erlebten ein wirklich bemerkenswertes Schauspiel der Natur.

Sonntags ging es dann nach einem sehr schönen Sonnenaufgang zurück nach Helsinki.



Fotos sind hier!!!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

YESSS !!!

Supercooler Trip! Die meisten Erasmus Studenten sehen auf ihrem Aufenthalt nie mehr wie einen Fußballplatz oder ein Fitnesscenter und meinen sie hätten das land kennen gelernt!

Blöderweise werden unsere Tage immer kürzer und kälter. Bin schon beim überlegen Ende dieses Monats mein zelt meiner Freundin mit nach Österreich zu geben ...

Nichtsdestotrotz hab ich schon fix geplant zur Midsummer-time wieder zurück in den hohen Norden zu kommen und eine anständige 2 Wochen Trekking tour zu machen.

keep it up, this is life!

Martin