Sonntag, 16. September 2007

Resümee nach dem 1. Monat

Heute bin ich genau seit einem Monat in Finnland und ich denke es ist einmal an der Zeit ein kleines Resümee zu ziehen. Schon langsam stellt sich hier ja so etwas wie ein „Alltag“ ein und auch das Studium ist in vollem Gange. Das heißt, die ersten Projekte gehen los und auch sonst ist halt immer ein bisschen was zu tun. Mit den Vorlesungen bin ich hier sehr zufrieden und es macht sehr viel Spaß alles einmal auf Englisch zu hören. Zur Zeit denke ich mir eh immer wieder: „Ich möchte nie wieder auch nur eine Vorlesung auf Deutsch haben, in Englisch ist das ganze doch gleich viel interessanter!“ Natürlich ist es nicht immer einfach alles zu verstehen und vor allem die technischen Fächer stellen oft eine Herausforderung dar. Nichts desto Trotz gefällt mir das Studentenleben hier in Helsinki sehr gut. Auch mein Stundenplan lässt keine Wünsche mehr offen, ich muss jetzt immer fix Montags, Mittwochs und Freitags an die Uni und Dienstags + Freitags hab ich keine Vorlesungen, dafür sind halt an diesen Tage öfters Projekt- oder Laborarbeiten zu erledigen.

Auch hier im Apartment habe ich mich schon sehr gut eingelebt, viele nette Leute kennen gelernt und auch schon viel erlebt. Nur meine direkten Mitbewohner würde ich, falls die Möglichkeit besteht, gerne austauschen. Nicht das es irgendwelche Probleme mit den beiden geben würde… aber irgendwie sind beide halt schon etwas introvertiert. Igor den Spanier sehe ich meistens nur zufällig vielleicht einmal am Tag wenn er sich etwas zu Essen macht, aber sonst sitzt er wirklich den ganzen Tag in seinem Zimmer und man hört einfach gar nix!!! Bei Arnaud dem Franzosen ist es ähnlich, der ist zwar schon eher etwas Konversationsbereiter, aber halt nur mit seinen Landsmännern die alle paar Tage mal bei ihm reinschauen. Außer er ist betrunken, dann lässt sich’s ganz gut reden mit ihm :)

Am schlimmsten finde ich es ja, dass ich der einzige bin der das Gemeinschaftswohnzimmer zum Essen benützt, da die anderen beiden immer in ihren Zimmern bei geschlossenen Türen dinieren und auch sonst ist bei beiden wirklich den GANZEN Tag die Türe geschlossen, im Gegensatz zu mir wo eigentlich den ganzen Tag ein Schuh die Türe offen hält… aber na ja es hätte schlimmer kommen können also will ich nicht länger jammern.

Was gibt es sonst noch zu sagen? Also die Touristenphase habe ich jetzt eher schon hinter mir und ich sehe Helsinki nicht mehr als eine Stadt die ich besuche, sondern Helsinki ist jetzt die Stadt in der ich Lebe. Obwohl es trotzdem immer wieder was Neues zu entdecken gibt. Vor allem immer freitags, wo ich den Kurs „Finnish Culutre & History“ belegt habe. Da gibt es jede Woche einen kleinen Ausflug, wobei die ersten beiden Wochen waren wir auf Squirrel Island & Suomenlinna, beides habe ich ja schon gesehen. Nur auf Suomenlinna hat uns unser Guide die dort teils sehr lange verlaufenden Höhlen gezeigt, in denen sich die Soldaten früher während eines Bombardement versteckt hielten und nur mit Handybeleuchtung ist es da drinnen ziemlich dunkel.

Ein Viertel meiner Zeit hier im hohen Norden ist schon vorbei, irgendwie schwer zu glauben aber ich wusste ja von Anfang an, dass die Zeit sehr schnell vergehen wird. Andererseits, es liegen ja noch 3 Monate vor mir in denen ich bestimmt noch jede Menge erleben und sehen werde, ich kann nur sagen ich freue mich schon darauf und zum Schluss muss ich noch eines loswerden.

Keine Spur von Heimweh :)


Bis zum nächsten Post

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